Der Mensch - kein Opfer seiner Gene und Umstände
Dass genetische Voraussetzung und Lebensumstände einen großen Einfluss auf die langfristige Gesundheit eines Menschen ausüben, steht außer Frage. Doch wie groß muss dieser Einfluss wirklich sein? Ist der Mensch nur ein Spielball der eigenen Genetik? Und gibt es Wege, die trotz schlechter Vorzeichen zu einem gesunden Leben führen können?
Dr. med. Katharina Breit und Dr. med. Richard Kogelnig zeigen im Experteninterview auf, warum die klassische Schulmedizin als Lösung oft zu kurz greift, stellen den Einfluss der Genetik an die richtige Stelle und präsentieren gleichzeitig ein hochwirksames Werkzeug für ein gesundes Leben, auch bei schlechten Voraussetzungen: die gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit.
Experten am Wort
Im Interview
- Dr. med. Katharina Breit: Ärztin für Allgemeinmedizin, Mayr-Ärztin, Spezialisierung im Bereich der Frauengesundheit, zudem Fokussierung auf Psychosomatische Medizin
- Dr. med. Richard Kogelnig: stv. medizinischer Leiter im Park Igls Medical Spa Resort, überzeugter Mayr-Arzt und Allgemeinmediziner mit Zusatzausbildungen in Neuraltherapie, Manualmedizin und Akupunktur
Raus aus der Ohnmacht
Selbstwirksamkeit statt Opfermentalität
Dr. Breit: Die Corona-Krise hat eindrücklich gezeigt, dass eine empfundene Hilflosigkeit und Ohnmacht zu einem starken statistischen Anstieg von Angsterkrankungen, Depressivität und psychischen Erkrankungen führt.
Viele Menschen leben mit der Angst & Einstellung, dass sie einer genetischen Vorbelastung hilflos ausgeliefert sind. Der Vater hat Diabetes, die Großmutter ist an einem Herzinfarkt gestorben, man selbst hat seit langer Zeit Bluthochdruck – und dagegen kann man nichts tun. Und hier setzen wir im Park Igls Medical Spa Resort ganz gezielt an und sagen: Nein, du bist deinen Genen und Lebensumständen nicht hilflos ausgeliefert, sondern du kannst etwas dagegen tun!
Natürlich gibt es viele Faktoren, die man nicht beeinflussen kann, wie z.B. schwere genetische Erkrankungen. Allerdings hat sich auch hier gezeigt, dass einige betroffene Menschen deutlich besser damit umgehen und eine höhere Lebensqualität erzielen können als andere, die sich einfach geschlagen gibt – und der Schlüssel liegt in der Stärkung der gesundheitsbezogenen Selbstwirksamkeit!
Die Genetik und ihr Einfluss auf Zivilisationskrankheiten
Die Genetik spielt bei den modernen Zivilisationserkrankungen (z.B. Adipositas, Diabetes Typ 2, Karies, Herz- und Gefäßkrankheiten) tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle. Selbst bei einer Veranlagung für bspw. Diabetes, Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel müssen diese Gene nicht exprimiert werden, wenn nur der Lebensstil entsprechend angepasst wird!
Gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit - was steckt dahinter?
Dr. Breit: Die Selbstwirksamkeit lässt sich am Besten als die Überzeugung beschreiben, dass ich aus eigener Kraft eine Handlung ausführen oder eine Herausforderung bewältigen kann. Bei ein und demselben Menschen kann sie in einem Bereich sehr stark ausgeprägt sein - zum Beispiel bei einem Extremsportler im Wettkampf – in einem anderen Bereich aber sehr schwach – wenn dieser Mensch beispielsweise für eine Prüfung an der Uni lernen muss. Somit gibt es viele verschiedene Arten der Selbstwirksamkeit, abhängig davon, in welchem Bereich sie zur Anwendung kommt.
Die gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit lässt sich in der Haltung zusammenfassen: Ich als Mensch habe es in der Hand, meine Gesundheit aktiv zu erhalten und zu verbessern, ohne direkte Hilfe von außen.
Dr. Kogelnig: Es kann von vielen Seiten angesetzt werden: körperliches Training, bewusstes Essen und das Entwickeln von mentaler Stärke gehören auf jeden Fall dazu. Damit verfügt man gleich über mehrere Werkzeuge, die auch im Alltag angewandt werden können. Das sind in konkreten Beispielen kurze Trainingseinheiten, die auch im Alter machbar sind, bewusste Kauvorgänge, aber auch Fastenperioden.
Dr. Breit: In der Schulmedizin werden Krankheiten und genetische Vorbelastungen manchmal in der Handhabung als schicksalshaft vermittelt. Frei nach dem Schema: Für diese Schmerzen hilft nur Medikament X, bei dieser Krankheit ist Operation Y notwendig. Selten gibt man den Patienten bei einer Diagnose auch Werkzeuge in die Hand, um aktiv die Gesundheit zu erhalten oder wiederherstellen zu können.
Dr. Kogelnig: In den normalen Kassenpraxen bleibt auch kaum die Zeit dazu, Patienten zu unterweisen und zu motivieren, ihren Lebensstil zu ändern. Die Schulmedizin ist daher in erster Linie pharmakotherapeutisch ausgerichtet, sehr gut darin, zu reagieren, aber oft mit fehlender Voraussicht und Prävention. Das wird auch deutlich, wenn man bedenkt, dass nur etwa ein Prozent des gesamten Budgets in Österreich bzw. in Europa für den gesundheitlichen Vorsorgebereich ausgegeben wird!
Dr. Breit: Die Forschung zeigt, dass durch die Stärkung der gesundheitsspezifischen Selbstwirksamkeit Patienten oftmals weniger Medikamente brauchen oder nach einer Krankheit schneller in den Beruf zurückkehren können. Zudem kann sie zu einem gesünderen Lebensstil führen und langfristig die Lebensqualität erhalten. Zugleich hat es einen ganzheitlichen Effekt, der auch die Psyche betrifft. Viele Menschen fühlen sich etwa ausgeliefert, wenn nahe Verwandte gewisse Krankheitsbilder haben, etwa Diabetes. Da setzen wir mit einer gezielten Stärkung der Selbstwirksamkeit an: Nein, es ist nicht so, du kannst etwas tun!
Ihre Regeneration wird effizient gefördert und Sie erlangen ein neues Wohlbefinden.
Wie erreicht und fördert man die eigene Selbstwirksamkeit?
Die Umsetzung
Als Ausgangsbasis dient ein psychologisches Konstrukt des amerikanischen Sozialpsychologen Albert Bandura, das in den 1970er Jahren erarbeitet und seither stetig verfeinert und verbessert wurde: die „4 Quellen der Selbstwirksamkeit“.
- Positive eigene Erfahrungen
- Stellvertretende Erfahrungen
- Zuspruch & Ermutigung
- Emotionale & körperlicher Empfindungen
Positive eigene Erfahrungen
Die wichtigste Quelle sind sowohl kleine als auch größere Meilensteine, die zeigen, dass die eigenen Handlungen positive Konsequenzen haben. Der Fokus bei uns im Park Igls Medical Spa Resort liegt darauf, unsere Gäste in ein Umfeld reinzuholen, in dem Erfolgserlebnisse möglich sind. Dadurch verändern sich Sichtweisen deutlich schneller.
Stellvertretende Erfahrungen
Im Park Igls Medical Spa Resort machen sowohl Ärzte als auch andere Gäste laufend positive Erfahrungen mit der Modernen Mayr-Medizin. Das Beobachten dieser Erfolge bei anderen motiviert den Gast und führt zum Modelllernen: wenn mein Tischnachbar das kann, dann kann ich das auch!
Zuspruch & Ermutigung
Gerade weil unser geschultes Personal, aber auch die Stammgäste vor Ort die täglichen Herausforderungen und Hürden während einer Mayr-Kur sehr gut kennen, sind Lob und Anerkennung fester Bestandteil des Aufenthalts im Park Igls.
Emotionale & körperliche Empfindungen
Schon nach zwei bis drei Tagen merken viele Patienten, dass sich etwas tut. Die Haut wird straffer, die Verfassung bessert sich und man fühlt sich fitter. Viele Gäste „wachsen“ im Park Igls - und das nicht nur sinnbildlich gesprochen! Tatsächlich kann die Entlastung des Verdauungstrakts und die muskuläre Stärkung dafür sorgen, dass Gäste am Ende des Aufenthalts bis zu 3 Zentimeter größer sind als zu Kurbeginn – durch eine Entlastung der Bandscheiben und eine Aufrichtung der Wirbelsäule.
Dr. Breit: Unser Alltag ist stark geprägt von Gewohnheiten – und diese zu durchbrechen ist schwer. Wir nehmen die Patienten im Park Igls aus ihrem gewohnten System und das erleichtert die Aufgabe. Gehen die Patienten dann in den Alltag zurück, sind es Dinge wie Zwischenmahlzeiten oder kalorienreiche Getränke – zB Wein oder Bier – die am Verlockendsten scheinen. Darum macht es Sinn, sich über einen längeren Zeitraum und immer wieder mit der gesundheitsbezogenen Selbstwirksamkeit zu beschäftigen.
Dr. Kogelnig: Die besten Erfolge für langzeitliche Veränderungen sehen wir bei Patienten, die wiederkommen, denn Wiederholung ist bekanntlich die Mutter allen Lernens. Gewohnheiten sind deshalb so tief, weil wir sie oft wiederholt haben. Es macht demnach Sinn, sich eine oder zwei Wochen pro Jahr Zeit zu nehmen, um das Ganze zu wiederholen und einzuüben.
Dr. Kogelnig: Das ist individuell sehr verschieden. Ein wichtiger Grundsatz, der in der Modernen Mayr-Medizin eine große Rolle spielt und bei vielen nicht präsent ist, ist der Kauakt. Das meditative Kauen – also mindestens 20 mal pro Bissen – führt dazu, dass sich eine Sättigung bereits nach einem halben Teller einstellt. Es braucht ca. 20 bis 30 Minuten, bis ein Sättigungsreflex überhaupt stattfindet. Das ist etwas, das man überall hin mitnehmen kann, rund um die Welt. Zudem kann auch ein reduziertes Krafttraining große Wirkung haben, das für alle Altersgruppen machbar ist. Bei 100 Kilokalorien Fettverbrennung am Tag sind das vier Kilo im Jahr, bei konsequenter Umsetzung kann das über mehrere Jahre große Wirkung zeigen.
Programme im Park Igls Medical Spa Resort
Neustart mit Moderner Mayr-Medizin
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